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30 Jahre KV

Wie alles begann…

1985 tauchte Volker Lamprecht mit einem neuen, aber ungewöhnlichen Boot am Altmühlsee auf, das dort sofort Interesse hervorrief. War das Feuchtgebiet der Altmühl – vor Gunzenhausen liegend doch gerade erst aufgestaut und zu einem schönen aber doch noch sehr flachen Segelgewässer geworden.

Das neue Boot hatte aufgrund seiner Kimmkielkonstruktin gerade mal einen Tiefgang von nur 52cm. Zum ersten Probeschlag fand sich ein weiterer Segler der schon früher gegründeten WAB (Wassersportgemeinschaft Altmühl-Brombachsee e.V.) ein, Oskar Wahnschafft. Obwohl der erste Segelschlag unter dem Gelächter der Zuschauer im Hafen Schlungenhof endete, waren beide doch von den Segeleigenschaften des Fighters mit der Nr. 3 überzeugt. Unterwegs war bei zunehmendem Wind das Ruder gebrochen und das Groß ließ sich nur zur Hälfte bergen; so erreichte die Crew nur mit Müh und Not den rettenden Hafen. Volker L. mit einem Paddel steuernd und Oskar W. das im Wind schlagende Groß am Baum umarmend. Schnell waren aber die Schwachstellen, die zu diesem unrühmlichen Ausgang geführt hatten, gefunden, und man beschloss das Boot am See zu halten.

1986 war das Jahr der konstruktiven Kritik, des Ausprobierens, des Planens und des Bastelns an Boot, Segeln und Trailer. Günther Baumgärtner stiess dazu, der nicht nur neue Ideen einbrachte, sondern auch in der Lage war, diese sofort in die Praxis umzusetzen. So flossen sehr schnell neue Vorschläge in die beginnende Serienfertigung ein, und das Boot begann den Seglern vom Altmühlsee Spass zu machen.

Schon 1988 waren es so viele begeisterte Fightersegler, dass man beschloss eine Klassenvereinigung zu gründen.

 

Günther Baumgärtner entwickelte sich sehr schnell zum Spitzensegler und liess auch die nächsten Jahrzehnte nicht nach, neue Ideen einzubringen

 

So erschienen am 16.07.1988 im Seezentrum Schlungenhof/Altmühlsee 12 Personen zur Beschlussfassung über die Gründung einer Fighter Klassenvereinigung in Anwesenheit des Konstrukteurs des Bootes. Als Vorstandsmitglieder wurden gewählt:

Vorsitzender: Georg v. Ziehlberg

Schriftführer: Wolfgang Bechtner

Schatzmeister: Wilhelm Meyer

In den nächsten 2 Jahren hatten diese dann reichlich damit zu tun, über die vorliegende Satzung zu diskutieren und zusammen mit dem Konstrukteur die Klassenvorschriften zu entwerfen. Darüber gab es dann auch bald Unstimmigkeiten. Enfant terribles waren 2 Herren vom Altmühlsee – die Herren Wahnschafft und Baumgärtner, unterstützt von einem Herrn Lamprecht, die wohl eine andere Sprache sprachen als die anderen Herren. In Folge wurde auf einer 2. Mitgliederversammlung, die für November in München einberufen wurde, ein neuer Vorstand gewählt:

Vorsitzender: Baumgärtner Schriftführer: Kappas
Schatzmeister: Meyer

Nun, Baumgärtner blieb 8 Jahre lang 1. Vorsitzender , „raufte“ sich wieder mit dem Konstrukteur zusammen, sortierte gemeinsam mit seinen Mitstreitern das ein oder andere kleine Problem aus und führte Verbesserungen ein.

Die Folgejahre waren die stärksten Jahre nicht nur für die Klasse, immerhin baute der Konstrukteur bis zu 40 Fighter im Jahr und die Mitgliederzahl der Klasse nahm stark zu. Im zehnten Jahr, 1998, hatte die Klasse, als DSV-Verbandsklasse, den DSV- Einheitsstatus erreicht und 118 Mitglieder.

Aber schon 2 Jahre zuvor, gab der Konstrukteur des Bootes bekannt, dass er sich nun, u.A. aufgrund rückläufiger Kundenzahlen, die auch der in einer Klasse üblichen Gebrauchtbootvermittlung geschuldet waren, mit anderen Booten beschäftigen wolle. Dadurch wurden vom Sommer 1998 bis 2002 noch ganze 10 Fighter gefertigt.

Das Jahr 1998 brachte dann auch einen Einschnitt für die Klasse aus zweierlei Gründen: Günther Baumgärtner hatte sein 1. großes Ziel erreicht – die Einheitsklasse – und er gab nach 8 Jahren den Vorsitz an Jürgen Gollmick ab.

Die Klasse hatte bis dahin – bei 200 gebauten Booten – immerhin 118 Mitglieder gewinnen können – daran hatte der damalige noch 2. Vorsitzende Gollmick einen nicht unerheblichen Anteil. Nachdem die Übernahme der Fighter-Lizenz durch die Klasse mehrfach gescheitert war, übernahm Stephan Bode in 2002 die Lizenz und die Herstellungsformen und liess in enger Zusammenarbeit mit Günther Baumgärtner und dessen Ideen einen Entwicklungsschub zu.

Trotz alledem schafften es die Vorstände der Klasse – in der Folge, es seien hier genannt Gerd Porzig, Hermann Gerdes, HW Markgraf natürlich zusammen mit Günther Baumgärtner und Stephan Bode weiter als Sportwarte und Trainer – die Klasse nicht nur zusammenzuhalten, sondern deren Stärke zu fördern und langsam weiter wachsen zu lassen – bis zu über 140 Mitgliedern in den Jahren 2011 und 2012.

 

 

 

 

 

 

von links nach rechts: Günther Baumgärtner, Stephan Bode, Oskar Wahnschafft (t), Günther Drischl, Hermann Gerdes Hans-Werner Markgraf vorne knieend: Alena Rohman, Niels Thiele

2013 gelang es HW Markgraf durch die Vermittlung von Dieter Großberger die Firma webORBIS als Sponsor zu gewinnen. Sie ermöglichte nicht nur unseren heutigen Webauftritt, gestaltete unsere Internetseite, sondern rief auch die webORBIS-Trophy ins Leben und stiftet, für die seit 2014 jährlich stattfindende Regattaserie, die Preise.

Bereits 2012 allerdings liess die Altersstruktur erwarten, dass die Klasse in Zukunft eher mit Stagnation rechnen müsse. So wechseln heute einige Boote ihre Eigentümer. Aufgrund des schon länger anhaltenden allgemeinen Trends jedoch, den einige Segelvereine zu spüren bekommen, ging die Bereitschaft, Vereine zu unterstützen, zurück. Dennoch können wir heute noch an die 130 Mitglieder verzeichnen bei ca. 220 verkauften Booten.

Was ist es aber, dass diese doch zahlenmäßig kleine Klasse über die Zeit so stabil und so stark gemacht hat?

Es waren vor allem Veranstaltungen, wie die Treffen an der Müritz, am Stienitzsee oder 2017 am Neusiedler See, nicht nur zur Regatta, sondern auch zu einem kleinen gemeinsamen Urlaubserlebnis genutzt. Und natürlich die jährlich stattfindende Trimm- und Trainingswoche am Altmühlsee, die nicht nur zum Ziel das Training hatte, sondern auch die Gemeinschaft zu pflegen und zusammenzuschweißen. Und das ist über die Jahre hervorragend gelungen und so fühlten sich auch Fighterneulinge sofort aufgenommen und heimisch. Auf der TTW lernte man seinen Fighter zu lieben und zu segeln. Aber man kam auch jedes Jahr wieder, weil es einfach Spaß machte und man erfuhr, dass man Teil dieser Gemeinschaft ist. So entwickelte sich und wuchs ein familiäres Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Klasse über die 30 Jahre ausmacht und zusammengehalten hat.

Nun sind es nicht nur diese oben genannten Veranstaltungen, sondern eine Reihe von Regattaveranstaltungen in Revieren von Nord nach Süd vom Plöner See bis zum Neusiedler See, die wir natürlich Dank der ausrichtenden Vereine, Sponsoren und zahlreichen Helfer durchführen konnten.

Gemeinsam gesegelt bei Sturm, Regen und Gewitter, manches Mal mit schlotternden Knien , mehr mit sich selbst kämpfend als mit dem Mitsegler, hat aber keiner gesehen, man ist ja allein auf dem Boot.

Abends sitzt man in der gemeinsamen Runde beim Bier, fängt schon schnell wieder das Schwärmen an und hat sich eine Menge zu erzählen.

Solange Ihr, die Mitglieder, und nicht etwa nur der Vorstand diese Gemeinschaft aufrecht erhaltet, werdet Ihr auch die Klasse erhalten. Es ist auch Eure Aufgabe daran zu arbeiten und das ein oder andere Mal auch ein kleines Opfer zu bringen, um dabei sein zu können.

Der über die Jahre wechselnde Vorstand der KV hat sich immer dafür stark gemacht den Fighter als seglerisch anspruchsvolles Boot „hochzuhalten“ und die Gemeinschaft zu stärken und dies ehrenamtlich im Interesse der Mitglieder und des Segelsports. Es ist allerdings nicht damit getan, einen Vorstand zu wählen und zu glauben, damit wird alles gut. Nicht nur fordern, sondern sich einbringen muss die Devise lauten.

In diesem Sinne wünschen wir allen Mitgliedern, dass Ihr noch viele Jahre Freude an Eurem Fighter habt und der Klasse etwas davon weitergebt, damit auch die noch viele Jahre bestehen mag und für Euch und den Fighter tätig sein kann.

Wir hoffen und freuen uns auf ein zahlreiches erscheinen zur TTW 2018 und 30-Jahr Feier am „Fighter-Stützpunkt Altmühlsee“ !

Euer Vorstand

GER24 GER54 GER192 GER219

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