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Persönlicher Rückblick auf das Jahr 2013

Stellt man sich die Frage was bringt die 13 „Fluch oder Segen?“…

Da ich nicht immer abergläubisch bin, habe ich das Jahr verhältnismäßig ruhig angehen lassen. Das Wetter passte zu der 13, alles andere als ein Segelwetter für fortgeschrittene Herrn. 

Der April war ein Monat in dem man das Boot nur auf dem Liegeplatz geparkt hatte, kalt und nass – das war’s.

Jedoch freute ich mich schon auf die erste Regatta, obwohl ich davor nur einmal kurz auf dem Wasser war. Die Freude darauf war jedoch sehr kurz.Denn kurzfristig wurde ich zur Herzuntersuchung ins Krankenhaus eingewiesen. Segeln konnten nur die Anderen. Lag’s an der 13?

Nach kurzer körperlicher Erholung konnte ich wieder meinem geliebten Segelsport nachgehen. Das wenige Training lief mit meinen Segelpartnern schleppend, jedoch machte es sehr viel Spaß.

Auch die erste Regatta beim Nachbarverein ATSC verlief vielversprechend, jedoch war die Teilnahme gering. Es war es der Auftakt für mein Jahr, das konnte ich aber zu
 diesem Zeitpunkt noch nicht absehen. Die erste Ranglistenregatta (Makrele) mit guter Beteiligung zeigte, dass nicht alle Bäume in den Himmel wachsen und so war ein 3. Platz ein gutes Ergebnis.

Zu unserem 25jährigen Jubiläum baute mich die Klasse wieder auf und ernannte mich zum Ehrenmitglied, in Anbetracht meines Lebenswerks FIGHTER. Da könnten schon Gedanken kommen, das war es dann.

Als der darauf folgende Fighter-Cup gründlich danebenging, macht man sich schon seine Gedanken. Abhaken und hoffen, dass es besser wird, oder liegt’s doch an der ominösen 13.

Zu dieser Zeit erzählte mir Dieter Großberger von einer Jugendschar seiner Heimatgemeinde, die er mal zu einem Treff an den Altmühlsee bringen möchte. Dazu brauche er aber einige Segler als Helfer und einige Optimisten für die Jugendlichen. Spontan sagte ich zu, da das Datum nach den Regatten im Oktober lag. Ab jetzt wird sich jeder fragen, was hat das mit dem Jahr 13 zu tun. Ich wusste es selbst auch nicht. Vielleicht nur Nächstenliebe ?

Wir werden sehen!

 

Günther BaumgärtnerDie darauf folgenden Ranglisten-Regatten (Wismeth und BE) zeigten es. Erfolg war das Ergebnis, warum auch immer. Dass es auch zum Gesamtsieg der Rangliste reichte, muss man als Glück bezeichnen; der Grund dafür aber war auch, dass die Regatten im Norden den schlechten Wetterverhältnissen zum Opfer fielen.

Kein oder zu wenig Wind, oder zu viel Wind und
 Wettfahrtleiter, die nicht die Gunst der Stunde nutzten, spielten mir in die Karten. Segeljahr was willst du mehr?

Es stand ja immer noch der Termin mit der Jugendgruppe aus, ca. 20 Jugendliche im Alter von 5 bis 14 Jahren, die das erste mal den Kontakt mit dem Boot auf dem Wasser erleben 
sollten. Eine Tatsache über die ich mir im Geheimen so meine Gedanken machte. Dieter war guter Dinge und bereitete alles vor.

Dieter Blank webORBIS Jungschar SegelnIn seinem Verein hatte er alles organisiert, erfahrene Segler, Helfer in der Küche und dazu seine Familie. Dieter Blank hatte schon die 5 Optimisten vom Nachbarverein übers Wasser geschleppt und am Strand aufgebaut.

Als ich mittags um 11.00Uhr, wie bestellt ankam, waren die Jugendlichen mit ihrer Jungscharf Betreuerin schon angekommen und verteilten Namensschilder für alle Anwesenden. Eine tolle Sache, alle hatten den Vornamen aufgeklebt, alle waren auf die gleiche Stufe gestellt. Wir waren eine große Familie und jeder wusste wie er den anderen anreden kann 
und soll. Dieter begrüßte uns alle offiziell und stelle alle einzeln vor, da machte es bei mir klick, denn die Jungscharhelferin entpuppte sich als Frau Pfarrer, jedoch sie blieb weiter die Elfriede, so stand es ja auf ihrem Namensschild. Zudem konnte ich mir den Namen sehr gut merken, unter diesem Kommando stehe ich schon seit über 50 Jahren.

Mittagessen Jungschar Segeln - 2013Dieter lud uns, bevor wir uns in das Abendteuer Segeln stürzten, zu Mittagstisch ein, den seine Familie schon vorbereitet hatte. Elfriede bedankte sich für die Einladung und stimmte mit ihrer Gitarre und den Kindern zum Auftakt ein Lied an, bevor man mit einem Tischgebet zum leiblichen Wohl überging. Eine Art, der ich mich anschließen werde.

Ich kannte es bis jetzt immer in der anderen Reihenfolge, Zuerst die Arbeit dann das Essen. Dieter erklärte nach der Mahlzeit den Jugendlichen die Grundbegriffe des Segelns und die Sicherheitsmaßnahmen, die zu treffen sind, bevor es auf die Boote ging. Die Jugendlichen
konnten sich selber aussuchen ob sie gleich alleine in ein Boot steigen wollten, oder ob sie mit uns Erwachsenen eine erste Probe segeln wollten.

Zwei Mädchen im Alter von 8 und 9 Jahren, wollten es mit mir und dem Fighter ausprobieren.Nach anlegen der Schwimmwesten ging es aufs Boot. Kurze Einweisung zu Kommandos und zu den Sitzpositionen und schon waren wir am Wasser. Als wir im freien Wasser waren versuchte ich den Kindern zu erklären in welche Richtungen sie zum und vor dem Wind segeln können. Ich demonstrierte auch direkt zum Wind und wollte dadurch zeigen, dass dies nicht vorwärts möglich ist, sondern dass dies zur Folge hat rückwärts zu segeln, das wiederum wollten wir nicht. Also den Wind anschneiden um wieder vorwärts zu kommen.

Jungschar-Segel-2013-1Nach einer Runde um 360° mit Segelführung fragte ich, wer denn jetzt ans Ruder möchte, ohne Scheu übernahm das erste Mädchen das Ruder.

Zwei der Kreuzschläge, einmal in den Wind stellen, dann erklären, welchen Winkel wir zum Wind segeln können, unsere Punkte sich an Land merken, dann abfallen, halsen und wieder an den Wind.

Der Nächste bitte, dieselben Manöver und wieder zum Steg, zum Mannschaftswechsel. Als wir Richtung Hafen segelten und noch Opti am Ufer standen, kam die Frage:

„Günther können wir mit den kleinen Booten alleine segeln?“ Da kann man ja nur JA sagen. Wobei ich mir nicht so sicher war, dass sie aus dem Hafen bei auflandigem
 Wind gleich aufkreuzen können.

Hallo Alter da hast du dich getäuscht. Wie selbstverständlich kreuzten sie aus dem Hafen in Richtung Sicherungsboot am Steg auf und ab als hätten sie es von der Pike auf gelernt. (Das bei erst einem Mal in einem Boot auf dem Wasser). Meine weiteren Bootsbesatzungen haben sich das ganze angeschaut, aber ans Ruder wollte keine mehr. Zum Ausklang gab es noch Kaffee und Kuchen von der Fam. Großberger.

Die Kinder verteilen an die Helfer selbst gebastelte Glücksnüsse. Am Ende der Veranstaltung 
bedankte sich eines meiner beiden Mädels mit den Worten „Günther danke, es war sehr schön, ich würde es sehr gerne lernen, doch ich habe keine Zeit, ich muss reiten. Aber ich versprech‘ dir, ich werde dir meinen Papa schicken“.

Kann man mehr erreichen als glückliche Kinderaugen!

-dobra! 

Euer Günther

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