Deutsche Bestenermittlung 2014
Deutsche Bestenermittlung,
lange darauf trainiert und schon ist sie wieder vorbei. 20 Segler aller Altersgruppen hatten sich für dieses Regattaereignis am Altmühlsee gemeldet.
Leider waren aber keine Frauen dabei, was ich schade finde.
Der spannende Blick schon mehrere Tage zuvor in den Windfinder. Zuerst wurde Wind der Stärke 1 -2 aus Ost angezeigt, dann aber doch noch 2 – 3 Bft am Freitag und Samstag, für den Sonntag nur noch eine Windstärke.
Noch im Nebel machte ich meinen Fighter am Freitag am Seezentrum Wald startklar. Der Nebel verschwand, die Sonne kam durch, nur der versprochene Wind fehlte noch.
Up and Down oder Dreieckskurs, wie immer die Frage bei der Steuermannsbesprechung. Nachdem die teilnehmenden Seggerlinge einen Dreieckskurs wollten, entschied der Wettfahrtleiter, dass wir alle den olympischen Kurs fahren.
Gegen Mittag kam dann der vorhergesagte Wind und raus ging es zur Regattabahn.
Weil die Startlinie zum Wind schlecht ausgelegt war, gelang mit ein Start über Steuerbordbug und konnte sofort die Spitze des Feldes übernehmen. Hoch an den Wind und den Ulmer Spatz laufen lassen. Weil die Nerven durchhielten und ich auch sonst keinen taktische Fehler machte, konnte ich einen Start-Zielsieg erringen.
Wow – was für ein toller Anfang, so kann es weitergehen.
Und gleich ging es weiter mit dem zweiten Lauf. Die Startlinie wurde nicht verlegt, die Windrichtung blieb, also wieder starten über Steuerbordbug – trotz aller Gefahren, die damit verbunden sind. Wieder kam ich gut raus und ab ging es zur Luvtonne, die vor dem Surfufer lag. Bloß wo kam denn dort der Wind her. Statt dass man zur Tonne kam, segelte man immer weg, egal ob man über Stb-Bug oder Bb-Bug zur Tonne wollte. Hier halfen nur weite Schläge, ein Kneifen war nicht möglich. Aber das ging allen so.
Zum Ende kämpfte ich noch gegen Torsten (GER 192), der dann vor mir ins Ziel ging. Noch ein zweiter Platz, was will man mehr zum Anfang!
Bei der dritten Wettfahrt an diesem Tage verhinderten andere einen Sieg von Günther und den zwei Gerhards.
Die Mannschaft des Begleitbootes entfernte die Luvtonne, weil sie meinten, wir hätten bereits drei Runden gesegelt. Der Lauf wurde abgebrochen und annulliert und damit war Schluss am Freitag. Pech für alle, die eine gute Platzierung ersegelt hatten.
Entschädigt wurden wir am Abend mit einem „kleinen“ Regattaessen, das die KV sponserte und Freibier von den „Tonnendieben“.
Am Samstag ging es mit etwas mehr Wind los. Die Tonnen und die Startlinie wurden besser ausgelegt, faire Bedingungen für alle.
Wie man aus der Ergebnisliste ersehen kann, wurden bei jedem Lauf die Favoriten durcheinander gewirbelt. Mal vorne und mal hinten im Feld, da blieb keiner verschont. Mir ging es beim sechsten Lauf so. Ein schlechter Start und somit das Feld von hinten aufrollen. Mehr als der zehnte Platz war da nicht mehr drinnen.
Während des zweiten Wettkampftages konnte man nicht vorhersagen, welche Seite am Wind bevorzugt ist. Da hatte jeder so seine Probleme. Mir fiel aber auf, dass der Führende meist einen sehr großen Vorsprung heraussegeln konnte. Die Verfolger, dicht gedrängt, behinderten sich besonders an den Tonnen gegenseitig und mussten mit den Abdeckungen der anderen kämpfen. Dies zeigt aber auch, wie stark unsere Klasse in der Breite ist.
Aufgrund der Wetterlage machte der Wettfahrtleiter das richtige. Er zog alle noch fehlenden 5 Wettfahrten am Samstag durch, verkürzte aber 3 Wettfahrten. Aber selbst dies war anstrengend genug. 40 Seemeilen an beiden Tagen zeigte meine Logge an, da wurden nicht nur der Segler sondern auch das Material stark gefordert.
Vor lauter Segeln war mir am Abend nicht klar, welchen Platz ich erreicht hatte. Dass Gerhard (GER 139) vorne lag, war mir klar. Aber wer wird zweiter? Ich ging von Torsten (GER 192) aus, mit dem ich öfters gefightet hatte.
Als ich dann am Abend meinen zweiten Platz erfuhr, schmeckten das Schäufele und das Weizen nochmal so gut.
Mit Gerhard haben wir einen würdigen Sieger der BE 2014. Vier erste Plätze zeigen schon, dass er die Meisterschale verdient hat.
Nicht zu vergessen sind die sechs Seggerlinge, die an beiden Tagen mit uns gekämpft haben. An den Tonnen hatten sie es etwas besser. Aufgrund ihrer Wendigkeit konnten sie sich durchschmuggeln. Dafür mussten sie im Feld gegen die Abdeckung unserer Segel kämpfen. Besonders hat es mich gefreut, dass mein Vereinskollege Jörn von der SG Thalfingen Sieger bei den Seggerlingen wurde.
Am Samstagabend wurden wie mit einem sehr gutes Regattaessen für alle Strapazen und Mühen belohnt. Wieder einmal waren nicht nur aktive Regattasegler da sondern auch ehemalige Fightersegler mit ihren Angehörigen.
Am Sonntagmorgen wurden dann die Preise verliehen und die BE offiziell beendet. Gerhard hatte nicht nur die BE gewonnen sondern war auch Sieger der Fighter-Jahresrangliste 2014 und erster der von Dieter Großberger gestifteten webORBIS Trophy georden.
Etwas verschmitzt hat unser Gerhard schon gelacht, als er alle Pokale mit nach Hause nehmen durfte. Und wie es sich gehört, haben wir auch kräftig auf den Sieger angestoßen.
Trotz einiger kleinerer Probleme zeigten der Altmühlsee und die WAB dass hier Veranstaltungen und Regatten hervorragend durchgeführt werden können. Leider ist die Segelsaison für dieses Jahr fast vorbei aber ich denke, allen freuen sich schon auf die Saison 2015, wo hoffentlich wieder spannende und ereignisreiche Wettkämpfe auf dem Altmühlsee ausgetragen werden.
In diesem Sinne
Weiterhin viel Spaß mit dem Fighter
Wolfgang / GER 216